Die Gründung
Es muss schon im Herbst des Jahres 1956 gewesen sein, als Julius Birkhofer, Paul Doster, Jim Hack, Martin Herb und Franz Kehle nach einer Zunftratssitzung im „Strandcafé“ beieinander saßen. Der Blick über den See war es wohl, den Paul Doster an den Ausspruch der Fischersfamilie Kittler erinnerte, denn wenn dieser wieder einmal der Föhn entgegen blies, dann hieß es: „D' Pfä lället user.“

Inspiriert durch die Stimmungen, die der Föhn am See hervorruft, schuf Schneidermeister Dukek ein erstes Häs. Ursprünglich hätte das Häs über und über mit „Plätzle“ bedeckt sein sollen, doch in der noch andauernden Nachkriegszeit bereitete bereits die Stoffbeschaffung erhebliche Schwierigkeiten und ohne Zunftrat Max Widmann hätte es nicht mal zu dem gereicht, was 1956 nur eine Notlösung war, sich aber bis heute bewährt hat. Wann und von wem die erste Maske gefertigt wurde, ist leider nicht mehr bekannt, ziemlich sicher ist aber, dass eine Bildhauerin aus Kressbronn das erste Gipsmodell herstellte.

Im Januar 1957 wurde das Häs zunächst dem Zunftrat im Hotel „Seehof“ vorgestellt und anschließend erregte es auf dem Hausball im „Helvetia“ großes Aufsehen. Die Überraschung sowohl beim Zunftrat wie auch bei der Bevölkerung muss sehr groß gewesen sein, da es den Beteiligten gelungen war, alles bis zum letzten Augenblick geheim zu halten. Beim zweiten Langenargener Umzug am 17. Februar desselben Jahres zählte man schon sechs Pfäläller.

Bilder aus dieser Zeit zeigen die Pfäläller mit dem Dreizack Neptuns und vereinzelt mit dem „Gschell“. Heute ist das Gschell fester Bestandteil des Häses, der Dreizack dagegen wurde irgendwann zwischen 1957 und 1962 durch den Fuchsschwanz ersetzt.

Der Besuch in Arbon
Geschichte schrieben die Pfäläller am 26.02.1963. Das Naturschauspiel der „Seegfrörne“ nutzten am Morgen des Fasnachtsdienstags 7 Pfäläller zu einer Fahrradtour über den zugefrorenen See nach Arbon. Die Pfäläller wurden in ihrem Aufsehen erregenden Häs in Arbon herzlichst vom Bürgermeister begrüßt, der ihnen eine besondere Urkunde ausstellte.

Die erste Frau bei den Pfälällern
Bis 1968 gelang es, der inzwischen auf 15 Mann angewachsenen Truppe, alle Versuche der Frauen, die entstandene „Männerwirtschaft“ zu erobern, abzuwehren. Doch einer Wette, der zuvor sicherlich zu tief ins Glas geschaut wurde, führte dazu, dass die erste Frau im Pfälällerhäs an einem Umzug teilnehmen durfte. Der Bann war gebrochen und im Herbst desselben Jahres wurden 3 Frauen aufgenommen.

Der Pfälällerball
Dank der entstandenen Frauenpower fand 1972 der erste Pfälällerball im Hotel „Schwedi“ statt. Viele dieser Bälle sollten ihm folgen, zunächst im damaligen Vereinslokal der „Keglerklause“. Später war der Ball im Münzhof zu Hause. Die Bälle wurden unter ein Motto gestellt, dem sich Kostüme, Bühnenbild,  Dekoration und natürlich auch die Vorträge anpassten. Vor allem zu den Jubiläen wurden Bälle im großen Rahmen auch in der Festhalle gefeiert.

Der Wagenbau
Viele Jahre hatte der Wagenbau bei den Pfäläller eine große Tradition. Bereits 1961 war in der Umzugsfolge an Nr. 59 ein Wagen der Pfäläller aufgeführt. 1970, zum 20. Jubiläum, rollte der VW-Konfetti-Käfer durch Langenargen, mit Sicherheit einer der schönsten Wägen der Pfäläller. Zuletzt und anlässlich des 50-jährigen aktiven Gruppenjubiläums von unserem Siegi Beck, fuhr dieser 2013 auf einem geschmückten Traktor mit.

Die Fasnetsbeerdigung
1979 gab es die erste Fasnetsbeerdigung in Langenargen. Lange Jahre wurde dieser Brauch durch die Pfäläller gepflegt und erst in den 90er Jahren hat die Zunft die Ausgestaltung der „Trauerfeierlichkeiten“ übernommen, die „Statisten“ werden nach wie vor von den Pfälällern gestellt.
.
Das Fußballturnier
Am 01. Mai 1982 wurde das erste Spiel des Pfäläller-Narrenfußball-Turniers angepfiffen. Mehr als 20 Jahre war dieses Turnier ein fester Bestandteil im Terminkalender der Pfäläller und vieler Narrenzünfte aus der näheren Umgebung. Nicht zuletzt dem immer wieder schlechten Wetter geschuldet, auch die  geringer werdende Teilnehmerzahl hatte zufolge, dass Anfang dieses Jahrtausends das letzte Spiel abgepfiffen wurde.

Die Pyramide und der Symboltanz
Der Symboltanz ist eine gern gesehene Brauchtumsaufführung, die nur zu besonderen Anlässen gezeigt wird.  Uraufgeführt wurde er anlässlich des 30sten Jubiläum der Pfäläller 1987. Wenige Jahre später wurde dieser Symboltanz um zwei Teile erweitert. Der zweite Teil bestand ebenfalls aus einem Tanz, der Mittelteil aus einer menschlichen Pyramide. Die Pyramide wurde bereits zum 25-jährigen Jubiläum, 1982, zum ersten mal gezeigt. Der farbenfrohe und spektakuläre Turm löste damals, wie auch heute noch, Begeisterung aus. Wurde allerdings 1982 und den folgenden Jahren noch mit Manneskraft im unteren Kreis und akrobatischen Künsten in den oberen Reihen gearbeitet, hat man sich anlässlich des 60sten Jubiläums 2017 mit einer Leiter zu helfen gewusst. Die Pyramide wurde dadurch sicherer, aber immer noch genauso beeindruckend.

Die Tanzgruppen
Für den ersten Bühnentanz der Pfäläller wurde zum 20sten Jubiläum 1977 ein Bändertanz von Frau Weger einstudiert. Bereits im folgenden Jahr gab es den ersten großen Erfolg mit dem Ufo-Tanz (Rita Schwarz). Von da ab wurde die Pfäläller-Tanzgruppe eine feste Größe der Zunft. Mit 8 Choreographinnen tanzten sich die Pfäläller bereits durch 4 Jahrzehnte und unter dem Motto Spaß am Tanz wurde dabei nichts ausgelassen: Symboltanz (Monika Grandl), Frauenballett (Rita Schwarz, Monika Grandl, Dagmar Bücheler), Männerballett (Rita Schwarz), Tonnenballett (Dagmar Bücheler), sowie Jugend- (Sonja Heilig) und Kindertanzgruppe (Barbara Grandl, Angelika Peterson, Alexandra Hecht).

Die Ausflüge
Sei es nur für einen Tag auf den Bodanrück oder für ein langes Wochenende an den Lago Maggiore, mit dem Fahrrad ins Argental, dem Bus nach Wesel zur Prinzenproklamation  oder der Bahn nach Garmisch, Ausflüge bilden immer wieder einen Höhepunkt im außerfasnachtlichen Leben der Pfäläller. Die Erinnerungen bleiben den Teilnehmern fest im Gedächtnis.
Alte Fotos aus dieser Zeit findest Du hier



Pfäläller Langenargen   |  Gruppenmeister Stefan Sauter  |  88085 Langenargen


(c) 2010 bis heute - www.pfaelaeller.de - Alle Rechte
vorbehalten