Argenhexen Langenargen
Herzlich Willkommen bei den Argenhexen!
Wir freuen uns, dass Ihr den Weg zu uns gefunden habt, und wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern in unserer “medialen Heimat”. Schaut Euch um, informiert euch über unsere Geschichte und besucht uns auf unseren Veranstaltungen in- und außerhalb der Fasnet.
Du kannst uns mal
deine Bewerbung schicken!
Die Geschichte der Argenhexe
Der Ortschronik von Langenargen ist zu entnehmen, dass im Jahre 1625 der letzte Hexenprozeß in der Grafschaft Montfort mit der Verbrennung der Bürgerin Anna Lohrin endete.
„Auch in Oberschwaben loderten die Scheiterhaufen volle 250 Jahre“ schreibt Johann B. Kichler 1910 bzw. Pfarrer Hermann Eggart 1926 in seiner überarbeiteten Fassung in dem Buch „Die Geschichte von Langenargen und des Hauses Montfort“. 48 oberschwäbische Hexen sollen demnach bekannt gewesen sein. In dem Buch Eggart’s wird auf Seite 98 folgende interessante Aktennotiz aus dem Staatsarchiv Stuttgart zitiert: „In dem Verhör vom 22. September gab die Lohrin unter dem Druck drohender neuer Tortur an, dass sie auf einer Gabel, welche sie mit Salbe, so ihr der Teufel zu machen gelehrt, beschmiert habe, auf den Hungerberg nahe der Argen gefahren zu sein. Die Fahrt sei über die Bäume hingegangen, nach dem Angelusläuten sei man ausgefahren. Auf dem Hungerberg seien mehrere Bekannte gewesen; Scheite Knieß, der Geiger und Hexenmeister, der vor etlichen Jahren zu Argen verbrannt worden, habe dazu aufgespielt. Dort habe man getanzt, gegessen und den Teufel angebetet. …..Am letzten Oktober wurde feierlich das Endurteil verkündet, das wir mit Auslassung der unwesentlichen Anfangsworte folgen lassen: „Anna Lohrin von Langenargen ist auf Klag, Antwort und alles gerichtlich Führbringen, auf dieser armen Weibsperson so güt (gütlich) als peinliches Bekenntnis und notdürftige wahrhaftige Erfahrung und … darumben und zu wohlverdienter Straf, auf anderen zum abscheulichen Exempel, dem Scharfrichter befohlen und zugesprochen, der sie hinaus an die gewöhnliche Richtstatt führen, daselbsten mit dem Feuer vom Leben zum Tode richten und zu Asche verbrennen soll, als des hl. Reiches und des Hochgerichts Gewohnheit und Recht ist.“
Die Erscheinung der Argenhexe soll diesen historischen Ursprung nicht verleugnen: Die grauseligen, aus Holz geschnitzten Masken, in den Anfangsjahren von dem bekannten Holzschnitzer Hasenmaile aus Biberach angefertigt. Das Häs mit dem Grün der Argenlandschaft, dem Rot und Gelb des Feuers und die dunkle Bluse wie die dunklen Mächte, zu denen man die Hexen zählt.
Trudl Carl, die Initiatorin der Hexen, hatte dieses grundlegende Bild 1958 allerdings noch nicht vor Augen. Sie war ganz einfach als junges Dammglonker-Mädchen überaus von den Häfler Hexen begeistert. Bei einer Zunftratssitzung im Strandcafe machte sie den Vorschlag, eine Hexengruppe zu gründen. Von verschiedenen Zunfträten wurde dies mit dem Argument abgelehnt, „da ja unsere Patenzunft schon Hexen habe und auch im Umkreis bereits einige Hexengruppen existieren.“ Nach heftiger Diskussion und großer Fürsprache durch den Zunftmeister Julius Birkhofer wurde der Vorschlag letztlich angenommen. Julius Birkhofer besorgte den Stoff und die ersten Masken, und so haben sich 1958 sieben Dammglonker-Mädle zusammengetan und die Gruppe der Argenhexen gegründet.
Es waren dies Trudl Carl (geb. Schäfler), Helga Roth (geb. Müller), Martha Kreuzbauer (geb. Brugger), Gisela Reisacher (geb. Wetzel), Inge Hübner (geb. Vetter), Agnes Brudermann und Marianne Schorer (geb. Vogel). Vom Zunftmeister Julius Birkhofer wurde Trudl Schäfler zur Hexenmeisterin ernannt.
Die erste Propagandafahrt wurde am 17. Januar 1959 organisiert, welche mit einem Tanz vor dem Hotel „Engel“ startete, das wichtigste aber war der erste Umzug in Langenargen am 12. Februar 1959. Schon nach zwei Auftritten gab Martha Brugger ihr Häs an Margret König weiter. Zum letzten Umzug der Fasnetskampagne kam als erstes männliches Mitglied Reinhold Langenmayr zu den Argenhexen hinzu, der dann 1960 mit etwa 20 Hexen als Hexenmeister fungierte. In den Anfangszeiten wurden die Hexen nicht sonderlich von der übrigen Zunft gefördert. Lediglich Zunftmeister Julius Birkhofer und “Hexenglonker” Erwin Auer konnten als Hexenfreunde bezeichnet werden und bestärkten die junge Gruppe in ihren Aktivitäten.